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Dekubitus

Dekubitus – Krankheit der bettlägerigen Menschen. Wie kann man sie verhindern?

Bei der Pflege älterer, liegender oder teilweise bewegungsunfähiger Menschen tritt häufig das Problem des Wundliegens auf. Es mag den Anschein haben, dass es ein unverzichtbarer Bestandteil des Lebens der Senioren ist. Dies ist jedoch nicht der Fall. Dekubitus kann wirksam verhindert werden.

Was ist Dekubitus?

Dekubitus wird durch anhaltenden oder wiederholten Druck auf die Haut, Arterien und Venen verursacht. Dies führt zu einer Beeinträchtigung der Blutzirkulation und zum Absterben von Zellen, was in der Regel eine Gewebsnekrose zur Folge hat. Die daraus resultierenden Wunden sind sehr schmerzhaft und schwer zu heilen. Sie werden oft von Entzündungen oder eitrigem Ausfluss begleitet. Der Heilungsprozess kann mehrere Monate dauern. Dekubitus tritt am häufigsten bei Menschen auf, die lange Zeit liegen und deren Bewegungsapparat beeinträchtigt ist. Manchmal leiden daran aber auch Menschen mit Teillähmung.

Dekubitus – Klassifizierung:

In der ersten Phase bemerkt man nur eine lokale Rötung der Haut.

In der zweiten Phase kommt es zu Entzündungen, Schwellungen und manchmal zu kleinen Blasen.

In der dritten Phase wird die Haut tief bis in die Unterhaut geschädigt. Die entstehende Wunde kann mit Schorf bedeckt sein.

In der vierten Phase werden sowohl die Haut als auch das Unterhautgewebe geschädigt.

Die letzte, fünfte Phase, ist durch sehr tiefe Schäden gekennzeichnet, die bis in die Muskeln, Knochenstrukturen und Sehnen reichen.

Was beeinflusst die Entstehung von Druckgeschwüren?

Es gibt viele Faktoren, die die Entstehung von Druckgeschwüren beeinflussen. Zunächst einmal spielt das Alter eine wichtige Rolle. Bei Menschen über siebzig ist die Wahrscheinlichkeit, einen Dekubitus zu entwickeln, doppelt so hoch. Dies hängt mit ihrem allgemeinen Gesundheitszustand zusammen. Blut-, Eiweiß-, Vitamin- oder Elektrolytmängel sind hier von entscheidender Bedeutung. Je älter der Körper ist, desto schlechter ist der Stoffwechsel und die Aufnahme von Nährstoffen. Krankheiten wie Anämie und Atherosklerose tragen ebenfalls zur Entstehung von Druckgeschwüren bei. Bei der diabetischen Neuropathie hingegen spürt der Patient keinen Schmerzen und hat daher auch nicht das Bedürfnis, seine Position zu verändern. Häufig verursachen Atemwegserkrankungen eine Hypoxie der Gewebe, die wiederum zur Entstehung von Druckgeschwüren führt. Harn- oder Stuhlinkontinenz begünstigen auch die Verschmutzung und Feuchtigkeit der Haut und machen sie anfälliger für Verletzungen.

Manchmal ist man sich dessen nicht bewusst, wie wichtig die Umgebungstemperatur ist. Zu niedrige Temperatur führt zu trockener Haut, während zu hohe Temperatur zu übermäßigem Schwitzen und zu übermäßiger Feuchtigkeit des Körpers führt. Ähnliche Rolle spielen die Art und der Zustand von Bettwäsche und Unterwäsche. Sie sollten aus Naturfasern hergestellt werden, die eine gute Hygroskopizität gewährleisten, und keine Falten, Knicke oder andere Verformungen haben. Ebenso wichtig ist es, dass alle Stoffe, die mit der Haut in Berührung kommen, sauber und trocken sind, da dies das Risiko von Hautabschürfungen minimiert.

Vorbeugung von Druckgeschwüren:

Richtige Ernährung

Es ist wichtig, daran zu denken, dass sich Über- oder Untergewicht negativ auf unsere Gesundheit auswirken und zur Entstehung von Druckgeschwüren beitragen. Der Nährstoffbedarf einer bettlägerigen Person liegt zwischen 30kcal und 35kcal pro 1kg Körpergewicht. Die Ernährung eines bettlägerigen Patienten sollte keine blähenden, schwer verdaulichen und fettigen Lebensmittel enthalten. Empfohlen wird eine leichte Ernährung, die Verstopfungen vorbeugt, und eine eiweißreiche Ernährung, die eine schnellere Wundheilung fördert. Auch die Vitamine A, C und E sind hilfreich. Darüber hinaus ermöglichen Zink, Selen und Proteine eine schnellere Erholung und Regeneration des Muskelgewebes. Ballaststoffe hingegen sind für den Abtransport von Giftstoffen aus dem Körper und die ordnungsgemäße Funktion des Darms verantwortlich. Die richtige Auswahl der Nährstoffe ist daher für das reibungslose Funktionieren des Körpers von Vorteil.

Verringerung des Drucks auf exponierte Stellen

Man soll die Position des Patienten alle 2 bis 4 Stunden wechseln und auch daran denken, die Person zu motivieren, sich in irgendeiner Weise zu bewegen, was die Durchblutung des Gewebes verbessert.

Ein sanftes Massieren und Abklopfen der Druckstellen ist ebenfalls wirksam. Man darf jedoch keine Bereiche massieren, aus denen Knochen herausragen oder in denen bereits Hautveränderungen aufgetreten sind. Spezielle Kissen, Keile, Rollen und Matratzen, die so konzipiert sind, dass sie den Druck auf empfindliche Bereiche verringern, sind sehr hilfreich und können das Risiko eines Druckgeschwürs reduzieren.

Hygiene

Man soll keine parfümierten Seifen verwenden, um den Körper des Seniors zu waschen, da diese die Haut reizen. Sanfte Seifen mit einem pH-Wert von 5,5 reichen völlig aus. Nach dem Waschen sollte man die Haut gründlich abtrocknen ohne zu reiben. Schließlich soll man nicht vergessen, die Haut einzucremen.

Ein Dekubitus kann auf verschiedene Art und Weise verhindert werden. Man soll versuchen, die Ursachen so gering wie möglich zu halten, auf Hygiene und eine gute Ernährung achten und bei Bedarf Spezialausrüstung verwenden.

Frau Foto erstellt von gpointstudio – de.freepik.com

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