Obwohl Demenz und Alzheimer viele gemeinsame Merkmale aufweisen, unterscheiden sich diese Krankheiten erheblich voneinander. Dies ändert nichts an der Tatsache, dass ihr Auftreten bei älteren Menschen das Verhalten der Senioren erheblich verändern und das Leben der gesamten Familie beeinträchtigen kann. Gedächtnisprobleme oder kognitiver Abbau sind nur einige der Auswirkungen dieser Erkrankungen. Ein weiteres, wenig bekanntes, aber sehr ernstes Problem bei älteren Menschen kann übermäßige Aggression sein. Welche Ursachen hat die Aggression bei Älteren und wie kann man diese bekämpfen? Hier finden Sie die Antwort auf diese Fragen.
Aggression bei älteren Menschen – wie entsteht sie?
Das Fortschreiten von Demenz oder Alzheimer ist eine sehr häufige Erklärung für Aggression bei Senioren, aber es gibt noch viele andere Ursachen der Aggression. Um mit Wutanfällen umzugehen, sollte die Betreuungskraft die Ursache der Aggression herausfinden. Es lohnt sich, das Verhalten des Schützlings genau zu analysieren und festzustellen, ob die Aggression häufig oder nur einmalig auftritt. Darüber hinaus können die Ursachen für aggressives Verhalten auf verschiedene Aspekte zurückzuführen sein:
- psychologische,
- biologische,
- körperliche,
- pathologische.
Bei den psychologischen Aspekten kann es sich um eine Situation handeln, in der der ältere Mensch nicht mit dem Gedanken umgehen kann, von einer anderen Person abhängig zu sein. Aggression kann auch eine Reaktion auf altersbedingte Ängste sein. Das biologische Problem beruht hauptsächlich auf einem Mangel an Vitaminen und Mineralien, deren Fehlen Ungeduld oder Frustration verschlimmern kann. Die körperlichen Aspekte lassen sich damit erklären, dass der ältere Mensch Schmerzen empfindet, und Aggression kann eine Reaktion darauf sein. Krankheitsprobleme sind die bereits erwähnten Probleme, die mit der fortschreitenden Demenz oder der Alzheimer-Krankheit verbunden sind.
Arten der Aggression
Das aggressive Verhalten eines älteren Menschen kann durch viele Faktoren verursacht werden und muss nicht immer gleich aussehen. Am häufigsten werden drei Arten von Aggression unterschieden: passive Aggression, Trotz und körperliche Aggression. Jede Art der Aggression kann sich negativ auf die Beziehungen der Senioren zu ihrer Umgebung auswirken.
Passive Aggression kann schwer zu erkennen sein. Es handelt sich dabei nicht um Handlungen oder Worte. Diese Art der Aggression äußert sich meist durch Körpersprache, wie geballte Fäuste oder einen durchdringenden Blick. Die zweite Art der Aggression ist die Trotzhaltung. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Betreuungskraft eingestellt wird, was viele Senioren nicht verstehen. Die Schützlinge können dann der Betreuungskraft die Erfüllung ihrer Aufgaben erheblich erschweren, sich weigern, die Mahlzeiten einzunehmen und sich ihr gegenüber respektlos verhalten. Am schwierigsten sind die körperliche oder verbale Aggression. Ihr Auftreten kann bedeuten, dass der Senior in einer speziellen Einrichtung untergebracht werden oder eine Pharmakotherapie beginnen muss.
Wie geht man mit der Wut älterer Menschen um?
Es ist zu bedenken, dass nicht jedes verdächtige Verhalten eines älteren Menschen gleichbedeutend mit Aggression ist. In vielen Fällen lohnt es sich allerdings, wachsam zu sein. Betreuungskräfte sollten im Laufe der Zeit auch lernen, Verhaltensweisen zu erkennen, die ältere Menschen verärgern, und lernen, damit umzugehen. Und was soll man tun, wenn eine Demenzerkrankung vorliegt? Eine der wirksamsten Methoden zur Bekämpfung dieses Zustands ist es, einfach geduldig zu sein. Um Aggressionen zu minimieren, ist es außerdem ratsam, für eine ruhige Umgebung zu sorgen. Wenn man die Reize auf ein Minimum reduziert, indem man den Fernseher ausschaltet oder das Fenster schließt, wenn es sehr laut ist, wird sich die Stimmung des Schützlings sicherlich verbessern. Aggression kann auch durch eine unbequeme Haltung oder kratzende Kleidung des Seniors verursacht werden.
Wenn man sich auf diese Aspekte konzentriert, wird sich das Wohlbefinden der Senioren sicherlich verbessern und man wird das Risiko von Aggressionen minimieren. Man sollte auch daran denken, dass die Betreuungskraft in dieser Situation nicht allein ist und sich nicht scheuen sollte, um Hilfe zu bitten. In manchen Fällen kann die Aggression bei Demenzkranken durch Medikamente ausgelöst werden, deswegen ist es immer ratsam, einen Arzt zu konsultieren.