Die Krankenversicherung ist eine der wichtigsten Angelegenheiten, die man erledigen sollte, bevor man ins Ausland fährt. Eine der beliebtesten Optionen ist die Europäische Krankenversicherungskarte (EKVK), die von der nationalen Krankenkasse ausgestellt wird. Die Karte ist völlig kostenlos und kann uns vor unerwünschten Gebühren im Ausland schützen. Was wird durch die EKVK-Karte (EKUZ-Karte) gesichert, welche Leistungen werden dank der Karte erstattet, welche nicht und wie sieht ein Arztbesuch in Deutschland aus?
Was ist die EKUZ-Karte/ EKVK-Karte?
Die EKUZ-Karte/ EKVK-Karte ist ein Dokument, das die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen in den Ländern der Europäischen Union sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen und in der Schweiz ermöglicht. Sie kann von jedem Bürger beantragt werden, der in Polen krankenversichert ist. Das Verfahren selbst ist sehr schnell. Alles, was man tun muss, ist, zu einer nahe gelegenen Zweigstelle des Nationalen Gesundheitsfonds (NFZ) zu gehen, das Antragsformular auszufüllen und nach einigen Minuten kann man das Dokument abholen. Die Gültigkeit der Karte hängt wiederum von dem Status des Antragstellers ab. Die Rentner haben bis zu 5 Jahre lang Anspruch darauf, andere Versicherte 12 Monate lang und Arbeitslose 2 Monate lang.
Wie funktioniert die EKUZ-Karte in Deutschland?
Mit der EKUZ-Karte kann man in Deutschland die medizinischen Leistungen in Einrichtungen des allgemeinen Gesundheitssystems nutzen. Die kostenlose Versorgung umfasst unter anderem folgende Fälle:
- Plötzliche Krankheiten;
- Unfälle;
- Verletzungen;
- Herzinfarkt;
- Vergiftungen;
- hohes Fieber.
Die EKUZ-Karte ist besonders nützlich in Situationen, in denen sich der Gesundheitszustand erheblich verschlechtert oder sogar ein Todesrisiko besteht.
Trotz der vielfältigen Möglichkeiten hat die EKUZ-Karte auch ihre Grenzen. Eine davon ist die fehlende Unterstützung bei der Geburt und der postnatalen Betreuung. In einigen Fällen muss man auch eine Zuzahlung für medizinische Leistungen leisten. In Deutschland wird eine Zuzahlung in Höhe von 10 Euro pro Tag für den Aufenthalt im Krankenhaus erhoben. Nach dem Gesetz darf man sich dort bis zu 28 Tagen pro Jahr aufhalten. Die EKUZ-Karte deckt auch keine Kosten für Behandlungen mit höherem Standard ab, z. B. für ein Einzelzimmer oder für die Behandlung durch einen Chefarzt. Eine weitere Komplikation ist die Zuzahlung für rezeptpflichtige Medikamente. Hier schwankt der Betrag zwischen 5 und 10 Euro. Bei der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen in Deutschland sollte man berücksichtigen, dass die Entscheidung darüber, was erstattungsfähig ist und was nicht, beim Arzt liegt.
Arztbesuche in Deutschland
Eine große Überraschung für die sich in Deutschland aufhaltenden Polen ist die Tatsache, dass es bei unseren westlichen Nachbarn keine gesetzliche Krankenkasse gibt. Bevor man zum Arzt geht, sollte man eine geeignete private Krankenversicherung wie AOK, BKK, IKK usw. wählen. Man soll sich dann auch vergewissern, dass der bestimmte Arzt einen Vertrag mit einer Krankenkasse hat. Diese Liste kann bei der örtlichen Krankenkasse angefordert werden. Wenn man in der Ärztepraxis ist, soll man die EKUZ-Karte, den Personalausweis oder Reisepass vorlegen und ein spezielles Formular ausfüllen. Dieses enthält Angaben zu der gewählten Krankenkasse, zum Dauer des Aufenthalts in Deutschland und eine Erklärung, dass man nicht zur medizinischen Behandlung nach Deutschland gekommen ist. Man soll beachten, dass man sich in Notfällen direkt in den Krankenhäusern melden kann. Wenn man nicht über die erforderlichen Dokumente verfügt, muss man zusätzliche Kosten für einen privaten Dienst tragen.
Eine wichtige Regel für Besuche beim Haus- oder Zahnarzt ist, dass man für den ersten Besuch in einem bestimmten Quartal 10 Euro zahlen müssen, während die folgenden Besuche im gleichen Zeitraum nicht mehr berechnet werden. Trotz ihres eingeschränkten Funktionsumfangs kann die EKUZ-Karte während des Aufenthalts in Deutschland sehr nützlich sein und bei plötzlichen gesundheitlichen Problemen retten.
Zusammenfassung
Die EKUZ-Karte ist ein wichtiges Instrument für alle, die sich vorübergehend in Deutschland oder einem anderen EU-Land aufhalten und sicherstellen wollen, dass sie im Notfall Zugang zu medizinischen Leistungen erhalten. Während sie viele grundlegende medizinische Kosten abdeckt, sind die Versicherten dennoch gut beraten, sich vor Antritt der Reise ausführlich über die spezifischen Regeln und Bedingungen zu informieren. Dies umfasst die Überprüfung, welche Leistungen übernommen werden und wie der Prozess im Falle eines Arztbesuches genau abläuft. Durch eine solche Vorbereitung können unangenehme Überraschungen vermieden und der Aufenthalt im Ausland kann ohne größere Sorgen genossen werden.
